Eine Frau in einem gestreiften Oberteil singt in ein Mikrofon

28 April 2022

Plötzlich bricht die Stimme weg? Das hilft bei Heiserkeit

Es kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, wenn die Stimme weg ist. Was Heiserkeit auslöst und wie Sie bald wieder singen und sprechen können, verrät Ihnen diese Zusammenfassung der wichtigsten Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten einer heiseren Stimme.

Übersicht: Heiserkeit

  • Heiserkeit ist eine Stimmstörung (Dysphonie), die den Klang der Sprache verändert 
  • Kehlkopf und/oder Stimmlippen können aufgrund einer Reizung oder Entzündung nicht mehr richtig arbeiten 
  • Zu den gängigsten Gründen zählen Infekte, Stimmfehlbelastungen, Reizungen durch Allergien, Umwelteinflüsse oder Medikamente 
  • Bei Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum können Arzneimittel mit einem schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkstoff helfen, zum Beispiel Tantum Verde Spray (Pflichttext
  • Häufig empfohlene Hausmittel sind Kräutertees, Inhalationen, Gurgeln und Halswickel 

Heiserkeit – was ist das eigentlich?

Heiserkeit bedeutet, dass der Kehlkopf oder die Stimmlippen durch Infekte, Reizungen oder Überanstrengung gereizt oder entzündet reagieren. Die Stimme klingt leise, kratzig, rau und belegt – bis hin zum völligen Stimmverlust.

Seitliche Rachen-Kehlkopf-Illustration: Zunge, Kehldeckel, Stimmlippen, Schildknorpel, Ringknorpel, Luftröhrenknorpel; Kehlkopf hervorgehoben

Da die Schleimhaut im Hals anschwillt, können die Stimmlippen nicht mehr frei schwingen. Doch auch wenn Heiserkeit stark belasten kann, ist sie letztlich nur ein Symptom und gilt nicht als eigenes Krankheitsbild. Die meisten Ursachen sind glücklicherweise nicht alarmierend: In vielen Fällen können wir schon nach wenigen Tagen wieder ganz normal und frei sprechen.

Was hilft gegen Heiserkeit?

Wer Stimmverlust oder Heiserkeit möglichst schnell wieder loswerden möchte, sollte zweigleisig fahren: Einerseits ist es hilfreich und erleichternd, die Symptome zu lindern, andererseits lohnt es sich, die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln und gezielt zu bekämpfen. Vor allem aber gilt jetzt: Schonen Sie sich und Ihre Stimme, um sich gut erholen zu können. Vermeiden Sie Räuspern und Flüstern, da dies den Stimmapparat zusätzlich belastet.

Hausmittel gegen Heiserkeit 

Hilfe, heiser! Die folgenden Tipps sind Balsam für angegriffene Stimmlippen. Das Beste: Fast alles, was Sie dafür benötigen, finden Sie in Ihrer eigenen Küche. 


Viel Feuchtigkeit von innen und außen


Reichlich trinken
– zum Beispiel beruhigende Tees – ist bei Halsbeschwerden grundsätzlich empfehlenswert. Besonders Tees aus Heilkräutern wie Salbei, Kamille oder Süßholzwurzel sollen bei heiserer Stimme helfen. Mit mindestens 2 Litern Flüssigkeit, über den ganzen Tag verteilt, liegen Sie goldrichtig.

Eine Frau trinkt Tee aus einer weißen Tasse
Gurgeln mit Salbei-, Thymian- oder Kamillentee verbindet die befeuchtende Wirkung des Gurgelns mit den antientzündlichen Eigenschaften dieser beliebten Heilkräuter. Nach dem Aufkochen einfach 10 Minuten ziehen lassen und dann mit dem abgekühlten Sud mehrfach täglich ausgiebig gurgeln.

Gezieltes Inhalieren zur Befeuchtung der Atemwege kann ebenfalls zur Heilung der gereizten Schleimhäute beitragen. Neben der klassischen „Handtuch-über-den-Kopf“-Methode lohnt sich hier der Griff zu professionellen Inhaliergeräten aus der Apotheke. Sie befeuchten die Schleimhäute noch etwas effektiver und können in Kombination mit ätherischen Ölen wie Zitrone, Pfefferminze oder Eukalyptus verwendet werden. Bitte beachten - ätherische Öle sind grundsätzlich nicht für kleine Kinder geeignet.

Luftbefeuchter gegen trockene Heizungsluft schaffen ein prima Klima für angegriffene Stimmlippen und Atemwege. Auch hier können ätherische Öle wie Kamille oder Salbei zugesetzt werden, aber achten Sie dabei bitte darauf, dass diese nicht für kleine Kinder geeignet sind.

Nicht nur heiser, sondern auch Halskratzen? In unserem separaten Artikel zur Behandlung von Halsschmerzen erfahren Sie, was allgemein gegen Halsschmerzen hilft und welche Arzneimittel oder Hausmittel häufig empfohlen werden.


Honig, Ingwer, Knoblauch und Co.

Honig ist nicht nur lecker, sondern bringt zusätzlich antibakterielle und antioxidative Eigenschaften mit. Kurz gesagt: er wirkt entzündungshemmend, hält den Hals feucht und hilft bei akuter Heiserkeit. Natürlich gerne in Verbindung mit einem reizlindernden Tee oder als selbstgemachter Sirup mit Holunder. Für dieses beliebte Hausmittel einfach 2 Teile Holundersaft mit 3 Teilen Honig sanft erwärmen und alle paar Stunden einen Löffel davon langsam auf der Zunge zergehen lassen.

Honigglas umgeben von Knoblauch und Zitronen

Knoblauch gilt als antibakterielle Wunderwaffe bei Entzündungen jeder Art. Wer mag (und sich traut), isst 1 - 2 Zehen täglich roh, ansonsten einfach wie gewohnt mit dem Essen zubereiten.

Ingwer kann die entzündeten Schleimhäute des Kehlkopfs beruhigen. Die tolle Knolle schmeckt nicht nur wunderbar gehobelt als Tee mit Honig, sondern auch kandiert, roh in Smoothies oder als Suppen- und Currygewürz.

Apfelessig bei Sodbrennen? Wem saures Aufstoßen auf die Stimme schlägt, empfehlen Hausmittelfans übrigens dreimal täglich einen Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser. Der naturtrübe Essig senkt nicht nur den pH-Wert im Magen, sondern unterstützt mit seinen Enzymen und probiotischen Bestandteilen auch die Verdauung, was wiederum Reflux und Sodbrennen mildert.

Schnelle Abhilfe durch Medikamente

Die Stimme ist weg? Gerade bei entzündlichen Erkrankungen im Rachenbereich kann gezielte, medizinische Soforthilfe die angegriffene Schleimhaut schnell beruhigen und so zur Heilung und Symptomlinderung beitragen.

Örtlich angewendete Arzneimittel mit einem entzündungshemmenden, schmerzlindernden Wirkstoff wie Benzydamin beruhigen den Hals und können den Räusperdrang oder Hustenreiz mindern.

Auch entzündungshemmende Schmerzmittel mit Ibuprofen können die Symptome einer Kehlkopf- oder Stimmbandentzündung mildern, während abschwellende Arzneimittel hier weniger hilfreich sind: Sie befreien zwar die Atemwege, aber trocknen die Schleimhäute zusätzlich aus.

Ursachen und Auslöser von Heiserkeit und Stimmverlust

Wenn Sie Ihrer Kehle kaum ein müdes Krächzen entlocken können, haben Sie dies häufig einfachen Erkältungsviren zu verdanken, denn sobald sich Rachen und Hals entzünden, ist es aus mit der klaren Stimme. Grundsätzlich zählen virale und bakterielle Infekte zu den häufigsten Ursachen für Heiserkeit, gefolgt von Reizungen durch Umwelteinflüsse, Lifestyle-Faktoren oder Medikamente, akuter Stimmüberlastung oder auch psychologischen Faktoren.

Eine rothaarige Frau in mintfarbenem Pullover hustet

Das sind die wichtigsten Ursachen für Heiserkeit und Stimmverlust:

  • Entzündliche Infekte wie Erkältung oder grippaler Infekt, Stimmbandentzündung, Rachenentzündung (Pharyngitis), Kehlkopfentzündung (Laryngitis), Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Bronchitis, Diphtherie oder Pseudokrupp
  • Stimmüberlastung durch Überanstrengung der Stimme, „falsches Sprechen“, Husten, häufiges Räuspern oder Flüstern
  • Reizungen und Umwelteinflüsse wie Alkohol, Rauchen, Sodbrennen, allergische Reaktionen, Asthmasprays, Atemwegsreizungen (trockene Luft, Chemikalien, Luftverschmutzung, Umweltgifte)
  • Psychologische Faktoren wie Angst, Stress oder Depressionen, die zu Atemveränderungen und einer angespannten Muskulatur führen können und Menschen so buchstäblich die Stimme verschlagen.

Akute versus chronische Heiserkeit

Medizinisch wird zwischen akuter und chronischer Heiserkeit unterschieden. Akute Heiserkeit basiert meist auf einer Entzündung von Stimmbändern und Kehlkopf und tritt im Zuge einer Erkältung auf. Nach einigen Tagen klingt sie für gewöhnlich ab.

Von chronischer Heiserkeit spricht man, wenn die Symptome länger als drei bis vier Monate dauern. Die Ursachen sollten in diesem Fall deutlich früher, bereits nach etwa zehn Tagen anhaltender Heiserkeit, ärztlich abgeklärt werden.

Heiserkeit ohne Erkältung? Das könnte dahinterstecken

In seltenen Fällen hängt die heisere Stimme mit ernsteren Diagnosen wie Rheuma, Knötchen auf den Stimmlippen, neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Schilddrüsenproblemen oder Tumoren in Hals, Speiseröhre, Kehlkopf oder Lunge zusammen. 

Zögern Sie deshalb bitte nicht bei anhaltender Heiserkeit ohne Erkältung, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. 

Heiserkeit bei Kindern

Kinder sind deutlich anfälliger als Erwachsene für einen der Hauptauslöser von Heiserkeit: grippale Infekte. Wenn der Hals schmerzt und die Stimme versagt, strengen sie ihren Sprechapparat häufig noch stärker an, was die Heiserkeit bei Kindern weiter verschlimmert.

Klingt Ihr Kind heiser, kommen zusätzlich zu den bereits genannten Gründen auch folgende Ursachen in Frage: Zahnen, verschluckte Fremdkörper, hormonelle Umstellung (Pubertät) oder eine Überanstrengung der Stimme durch lautes Sprechen, Singen und Schreien.

Ein Kind liegt krank im Bett und wird von seiner Mutter umsorgt

Symptome der Heiserkeit

Frosch im Hals? Kratzendes Krächzen? Völliger Stimmverlust? Die stimmverändernden Symptome einer Heiserkeit sind vielfältig und treten in unterschiedlichen Konstellationen auf:

  • Ständiges Räuspern
  • Krächzen und raue Stimme
  • Halsschmerzen oder Halskratzen
  • Schluckbeschwerden
  • Geschwächte, dünne, flache oder brüchige Stimme
  • Änderung der natürlichen Tonlage
  • Piepsige oder brummige Stimme
  • Stimmaussetzer oder vollständiges Stimmversagen

Stimme weg? Wann zum Arzt bei Heiserkeit

Bei akuter Atemnot, starken Schluckbeschwerden oder einer plötzlichen Schwellung des Gesichts sollten Sie ärztliche Hilfe sofort in Anspruch nehmen. Aber auch nach spätestens zehn Tagen ohne Besserung ist der Praxisbesuch angeraten.

Lassen Sie bitte die Ursachen abklären, falls Ihre Stimmprobleme nicht von selbst verschwinden. Je nach Ursache sind eventuell verschreibungspflichtige Arzneimittel zur erfolgreichen Therapie notwendig.

Heiserkeit vorbeugen mit der richtigen Stimmhygiene

Richtig reden will gelernt sein! Und hilft, anstrengungsbedingter Heiserkeit vorzubeugen. Gerade Vielsprecher, wie z. B. Sänger, Schauspieler, Redner oder Callcenter-Angestellte, profitieren vom korrekten Stimmeinsatz, um Heiserkeit durch Fehlbelastungen zu vermeiden.

In einer professionellen Stimmtherapie werden unter anderem bestimmte Atemtechniken und Aussprache trainiert, aber auch Körperhaltung und Stressabbau spielen hier eine wichtige Rolle.

Als einfache Tipps für zuhause können Sie Folgendes probieren:

  • Finden Sie „Ihre“ natürliche Stimmlage: Sie entspricht der Tonhöhe, die Sie beim Summen automatisch anschlagen.
  • Wer deutlich spricht, wird auch leise leichter gehört: Trainieren Sie eine klare, langsame Aussprache.
  • Vermeiden Sie im Alltag Flüstern, Räuspern und lautes Sprechen oder Rufen und gönnen Sie Ihrer Stimme regelmäßig Pausen.
  • Achten Sie auf eine tiefe, entspannte Zwerchfellatmung und eine gerade, offene Körperhaltung.
  • Gönnen Sie sich ausreichend Flüssigkeit. Regelmäßiges Trinken hält Hals- und Atemwege angenehm feucht.
  • Meiden Sie trockene Luft, Nikotin, Koffein, Alkohol und scharfe Gerichte.
  • Behandeln Sie eventuelle Allergien bzw. meiden Sie auslösende Allergene oder Reizstoffe, da auch diese Heiserkeit auslösen oder verschlimmern können.
  • Behalten Sie im Kopf, dass auch Arzneimittel wie Aspirin oder Hormonpräparate die Stimme verändern können.

Häufig gestellte Fragen

Wie bei vielen Krankheitsbildern kommt es auf die Ursache an, ob die dadurch ausgelöste Heiserkeit ansteckend ist.

Wird die Heiserkeit durch einen entzündlichen Infekt wie z. B. eine Grippe oder Erkältung, Stimmbandentzündung, Rachenentzündung, Kehlkopfentzündung oder Bronchitis verursacht, dann ist es durchaus möglich, dass Sie die auslösenden Viren unfreiwillig weitergeben.

In anderen Fällen steckt hinter der Heiserkeit z. B. eine schlichte Stimmüberlastung, eine Reizung durch Umwelteinflüsse oder eine seltenere Grunderkrankung wie Rheuma, Parkinson oder Knötchen auf den Stimmlippen.

Lassen Sie im Zweifelsfall medizinisch abklären, was die Heiserkeit verursacht – und ob der Auslöser ansteckend ist.

Grundsätzlich hilft allerdings vor allem eine konsequente Schonung der Stimme, um die angegriffenen Stimmlippen wieder zu beruhigen. Soforthilfe bei Heiserkeit versprechen vor allem Lutschtabletten, die Schleimstoffe enthalten, um den Hals zu beruhigen und zu befeuchten, während sie gleichzeitig den Räusperdrang oder Hustenreiz lindern.

Wie Heiserkeit entsteht, hängt ganz vom eigentlichen Auslöser ab.

Grundsätzlich gilt: Wenn der Kehlkopf oder die Stimmlippen im Hals durch Infekte, Reizungen, Fehlbelastung oder Grunderkrankungen gereizt werden oder sich entzünden, schlägt dies sofort auf die Stimme: Sobald die Schleimhaut im Hals anschwillt, können die Stimmlippen nicht mehr frei schwingen.

Wer länger als 10 Tage lang heiser ist, sollte zur Abklärung grundsätzlich zum Arzt/zur Ärztin gehen.

Bei begleitendem Fieber, akuter Atemnot, starken Schluckbeschwerden oder Schwellung des Gesichts sollten Sie nicht warten, sondern umgehend medizinischen Rat suchen.

Akute Heiserkeit wird häufig durch Reizungen, Stimmüberlastung oder virale Infekte ausgelöst und ist meist nach wenigen Tagen bereits wieder abgeklungen.

Wenn Heiserkeit chronisch wird und sich im Laufe der Zeit vielleicht sogar noch verstärkt, sollte dies medizinisch untersucht werden, um die eigentliche Ursache zu ermitteln.

Wenn Sie 10 Tage nach Beginn der Symptome noch Heiserkeit verspüren, suchen Sie bitte einen Arzt/eine Ärztin auf.

Generell hilft es, viel zu trinken, egal ob Wasser, Saftschorle oder Tee. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften werden Aufgüsse mit Heilkräutern wie Kamille, Salbei oder Thymian als Tee gegen Heiserkeit empfohlen.

Tipp: Sie können mit diesen Tees auch gurgeln oder inhalieren!

Wenn die Stimme angegriffen ist, sollte man sie so lange schonen, bis die Heiserkeit wieder vollständig abgeklungen ist – so können sich Kehlkopf und Stimmlippen vernünftig erholen.

Vermeiden Sie in der Zwischenzeit möglichst selbst Räuspern und Flüstern, da dies die Stimme zusätzlich anstrengt.

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