Halsschmerzen durch Kälte – Mythos oder Wahrheit?

Halsschmerzen durch Kälte: das Wichtigste auf einen Blick

• Erkältungsbedingte Halsschmerzen werden immer durch Erkältungsviren ausgelöst: ohne Viren kein Halsweh. 
• Kälte von außen kann dazu führen, dass die Rachenschleimhäute schlechter durchblutet werden, und so eine Infektion begünstigen. 
• Häufig wird Kälte, z. B. in Form von Wickeln oder Eis, auch zur Behandlung bestehender Halsschmerzen eingesetzt.

Halsschmerzen durch Kälte – das ist bekannt

Zu dünn angezogen, zu lange an der kalten Luft … dann kratzt es sicher bald im Hals? Das mag naheliegend klingen, ist aber nicht unbedingt richtig. Schließlich steckt hinter den meisten Halsschmerzen eine klassische Erkältung (grippaler Infekt) – und die wird ausschließlich durch Viren ausgelöst. 

Anders gesagt: Nach einer ausgedehnten Runde im Wald kommen Sie vielleicht unterkühlt nach Hause, aber nicht mit den zwingenden Voraussetzungen für erkältungsbedingte Halsschmerzen.

Allerdings können Kälte (und im Winter häufig damit einhergehend: trockene Heizungsluft) das Immunsystem schwächen und die Schleimhäute in Hals und Rachen grundsätzlich anfälliger für Viren, Bakterien und andere Reizfaktoren machen, die dann eventuell unschöne Halsbeschwerden auslösen.

Halsschmerzen durch kalte Luft oder Unterkühlung

Wenn die Rachenschleimhaut auskühlt, wird sie automatisch schlechter durchblutet. Infolgedessen können sich Viren dort leichter festsetzen und vermehren.

Wenn es draußen klirrend kalt wird oder ein frischer Wind weht, empfiehlt sich deshalb neben Mütze, Schal und Co. auch das Atmen durch die Nase, um die eisige Luft etwas vorzuwärmen.

Halsschmerzen durch kalte Füße

Seltsam, aber wahr: Auch, wenn kalte Füße nicht unmittelbar für Halskratzen, Schluckbeschwerden oder Rachenentzündungen verantwortlich sind, können auch sie zur Entstehung von Halsschmerzen beitragen. Denn wenn die Füße Kälte spüren, ziehen sich die dortigen Blutgefäße zusammen, um Wärmverluste zu vermeiden.

Gleichzeitig signalisiert dieses Kältegefühl dem gesamten Körper, die Durchblutung zu drosseln und schwächt so auch in ganz anderen Körperbereichen, wie der Rachenregion, die Arbeit des Immunsystems.

Natürlich sind „frische“ Außentemperaturen kein Grund, in kühleren Jahreszeiten nicht vor die Tür zu gehen. Ganz im Gegenteil: Bewegung an der frischen Luft tut gut und stärkt die körpereigene Abwehr. Mit der richtigen Kleidung kommen Sie so hoffentlich fröhlich, energiegeladen und halsschmerzfrei durch den Winter.

Schon gewusst? Kälte und Viren

Im Winter verbringen wir nicht nur mehr Zeit mit anderen Menschen in Innenräumen, was die Übertragungswahrscheinlichkeit lästiger Erreger erhöht, sondern sind klassischen Erkältungsviren auch sonst verstärkt ausgesetzt.

Gerade bei niedrigen Temperaturen überleben die Viren ohne Wirt deutlich länger, da die kühle Luft weniger Feuchtigkeit hält. Zusätzlich ist Heizungsluft relativ trocken, was nicht nur die Überlebenschancen der Viren erhöht, sondern auch unsere Schleimhäute anfälliger für eine Besiedelung macht.

Kälte oder Wärme? Das hilft bei Halsschmerzen

Alles richtig gemacht und trotzdem melden sich Halsbeschwerden? Dann können Sie Ihren angegriffenen Hals und Rachen auch mit Wärme oder Kälte behandeln.

Neben beruhigenden, schleimhautbefeuchtenden Tees, Inhalationen oder Gurgellösungen bieten sich hier z. B. kalte oder warme Wickel an, die – je nach Temperaturwahl – eine durchblutungsfördernde oder entzündungshemmende Wirkung versprechen sollen.

Eis und andere Tipps gegen Halsschmerzen

Wann bzw. ob Eis eine gute Wahl ist, können Sie in unserem Artikel zu Eis bei Halsschmerzen nachlesen, ansonsten empfehlen wir einen Blick in unseren umfangreichen Halsgesundheits-Ratgeber mit Schwerpunktbeiträgen zu Behandlungsmöglichkeiten, Heiserkeit, Halsschmerzen bei Kindern und vielen weiteren, wissenswerten Themen rund um das Thema Halsgesundheit.