Ein Mann mit einer Teetasse in der Hand sitzt in eine Decke eingehüllt auf dem Sofa und greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Hals

31 August 2023

Mandelentzündung – erkennen & behandeln

Eiscreme bei Halsschmerzen – das klingt nach einer angenehmen, leckeren Lösung für lästige Hals- und Rachenprobleme. Schließlich wird Kälte eine abschwellende, betäubende Wirkung zugeschrieben. Doch lässt sich das Halsweh so einfach wegschlecken? Die aktuellen Erkenntnisse zum Thema finden Sie hier.

Übersicht: Mandelentzündung

  • Die Mandeln liegen rechts und links im Rachen hinter dem Gaumenzäpfchen
  • Eine akute Mandelentzündung ist ansteckend und kann viral oder bakteriell sein
  • Mögliche Anzeichen sind z. B. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, gerötete, geschwollene Mandeln mit oder ohne Belag, Fieber
  • Eine virale Mandelentzündung lässt sich mit Hausmitteln wie Halswickel, Arzneitees, Lutschtabletten und Gurgellösungen bekämpfen
  • Zur Behandlung der bakteriellen Mandelentzündung hilft oft ein Antibiotikum, zur ergänzenden Linderung Hausmittel wie Halswickel und Gurgellösungen
  • Auch Tantum Verde Spray (Pflichttext) und Tantum Verde Lutschtabletten (Pflichttext) sind zur Linderung der Halsbeschwerden geeignet
    Generell gilt: ausreichend trinken und schonen, damit sich der Körper vollständig erholen kann.

Was ist eine Mandelentzündung?

Unter einer Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) versteht man die Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillen), die rechts und links im Rachen hinter dem Gaumenzäpfchen liegen. Eine Mandelentzündung tritt üblicherweise plötzlich auf und ist mit Schmerzen verbunden.

Je nach Krankheitsverlauf kann es sich um eine leichte Mandelentzündung ohne Fieber oder eine eitrige Mandelentzündung mit vielen weiteren Beschwerden handeln.

Zudem wird unterschieden zwischen akuter und chronischer Mandelentzündung sowie zwischen einer Mandelentzündung, die einseitig oder beidseitig ist. Ein Arztbesuch kann Ihnen Sicherheit verschaffen, um welche Form der Mandelentzündung es sich bei Ihnen handelt.

Ursachen und Ansteckung

Die Mandeln sind ein Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Durch ihre Lage im Rachen können sie Krankheitserreger abfangen, die über Mund oder Nase in den Körper eindringen.

Besonders in den ersten Lebensjahren sind die Mandeln sehr gefordert, da der Körper bei Fremdkörpern im Mund Alarm schlägt und sofort eine Abwehrreaktion in Gang setzt. Dadurch haben Kinder besonders oft Mandelentzündungen.

Eine Mandelentzündung ist ansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Reden, Niesen, Küssen etc. Daher sollte bei einer Mandelentzündung unbedingt Abstand zu anderen Menschen gehalten werden. Orte wie der Kindergarten, das Klassenzimmer oder das Großraumbüro sollten gemieden werden.

Eine Frau beugt sich über ein Mädchen in einem Rollkragenpullover, das sie anschaut, und tastet seinen Hals ab

Virale oder bakterielle Mandelentzündung? 

Eine rein virale Mandelentzündung tritt eher bei Kindern als bei Erwachsenen auf und verläuft nicht eitrig. Sie hat meistens einen harmlosen Verlauf und klingt nach wenigen Tagen ab.

Eine bakterielle Mandelentzündung wird meist durch eine Infektion mit Streptokokken verursacht. In der Regel wird ein Antibiotikum ärztlich verordnet, damit es nicht zu Komplikationen kommt. 

Einer viralen Infektion kann auch ein Bakterienbefall folgen – in diesem Fall ist von einer sogenannten Superinfektion die Rede. Ob es sich um eine bakterielle oder eine virale Mandelentzündung handelt, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mithilfe eines Rachenabstrichs ermitteln. 

Entzündete Mandeln? Symptome und Diagnose

Eine Mandelentzündung kann verschiedene Symptome aufweisen. Wie sieht eine Mandelentzündung also aus? Hier finden Sie einige der häufigsten Anzeichen einer Mandelentzündung im Überblick: 

  • Starke Halsschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • Geschwollene Mandeln
  • Schmerzende Lymphknoten
  • Fieber 
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit 

Typisch für eine bakterielle Mandelentzündung ist zudem ein weißlich-gelber Belag auf den geröteten Mandeln, oft tritt auch ein unangenehmer Mundgeruch auf. Eine rein virale Mandelentzündung verläuft nicht eitrig.

Achtung

Einige der genannten Symptome können auch auf Scharlach hindeuten, was eine zügige antibiotische Behandlung bedarf. Achten Sie in diesem Fall genau auf hohes Fieber und Hautausschlag als Warnsignale und suchen Sie dann umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf. Generell bringt Ihnen der Arztbesuch bei Zweifeln Klarheit.

Mandelentzündung: Was tun?

Zur Linderung der häufigen Begleitsymptome einer Mandelentzündung können schmerzstillende, fiebersenkende Mittel eingenommen werden, z. B. Ibuprofen oder Paracetamol. 

Ergänzend dazu gibt es noch eine Vielzahl von Hausmitteln, die zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden können. Dazu zählen zum Beispiel kalte oder warme Halswickel aus Leinen- oder Mulltuch bei einer Mandelentzündung

Begleitend zu den medizinischen Optionen bieten sich die folgenden Tipps und Hausmittel bei einer Mandelentzündung an.

  • Viel Trinken
    Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszunahme, um dem Körper beim Abtransport der Krankheitserreger zu unterstützen.
    Ein Kräutertee kann bei einer Mandelentzündung lindernd wirken. Gut geeignet sind Sorten wie Salbei, Thymian, Lindenblüten, Kamille und Ringelblume. 

  • Weiche, milde Kost wählen
    Scharf gewürztes, säurehaltiges Essen kann die Halsschmerzen noch verschlimmern. Gut geeignet sind dagegen weiche Nahrungsmittel wie Bananen und Weißbrot.

  • Gurgellösung verwenden
    Eine Gurgellösung kann reinigend und desinfizierend wirken – dafür zum Beispiel einfach 1/2 Teelöffel Kochsalz in einer Tasse mit abgekochtem, lauwarmem Wasser auflösen. 

  • Wasserdampf inhalieren
    Beugen Sie sich über eine Schüssel mit heißem Wasser, legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf und inhalieren Sie den Dampf – ggf. kombiniert mit ätherischen Ölen. 
  • Auf Ruhe achten
    Schonen Sie sich und vermeiden Sie große körperliche Anstrengungen, um Ihrem Körper genug Zeit zum Erholen zu geben. Achten Sie auf ausreichend Schlaf. 

Damit es gar nicht erst zu einer Mandelentzündung kommt, sind alle Maßnahmen empfehlenswert, die das Immunsystem stärken: genügend Schlaf, eine gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Stress. Trotzdem lässt sich das Auftreten einer Mandelentzündung nicht völlig verhindern.

Eine tätowierte Person liegt mit geschlossenen Augen im Bett, auf dem Nachttischschrank ist eine Teetasse

Mit Tantum Verde Schmerzen lindern

Eine Mandelentzündung geht oft mit Schluckbeschwerden und starken Halsschmerzen einher. Tantum Verde Spray (Pflichttext) und Tantum Verde Lutschtabletten (Pflichttext) lindern den Schmerz und bekämpfen die Entzündung.

Tantum Verde Spray ist für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren geeignet, Tantum Verde Lutschtabletten für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren unter Aufsicht eines Erwachsenen. 

Tantum Verde kann zwar die Beschwerden lindern, aber die Ursachen müssen – je nach Dauer und Schwere der Symptome – möglicherweise ärztlich abgeklärt und anderweitig behandelt werden.

Verlauf und Dauer

Bei einer akuten Mandelentzündung lässt zuerst meist das Fieber nach, später auch die Halsschmerzen. Bis die Mandeln komplett abgeschwollen sind, kann noch etwas mehr Zeit vergehen. Bei richtiger Therapie heilt eine Mandelentzündung normalerweise innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab. 

Wenn die Dauer der Mandelentzündung 3 Monate übersteigt, spricht man von einer chronischen Mandelentzündung.

Wann zum Arzt oder zur Ärztin gehen?

Bei einer Mandelentzündung sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufsuchen, wenn die Beschwerden länger als 3 Tage anhalten, hohes Fieber und/oder Hautausschläge auftreten oder die Mandeln stark vereitert sind. 

In diesem Fall sollten Sie sich einer professionellen Behandlung unterziehen und ggf. an einen HNO-Arzt oder eine HNO-Ärztin überweisen lassen. Durch eine gründlich auskurierte Angina verringern Sie das Risiko von Folgeerkrankungen. 

Ein Arzt tastet bei einem jungen Patienten den Hals ab

Bei immer wieder aufflammenden Beschwerden innerhalb eines Jahres oder einer dauerhaften Vergrößerung der Gaumenmandeln, die das Atmen erschwert, ist möglicherweise eine Mandeloperation (Tonsillektomie) sinnvoll – hierzu berät Sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin.

Häufig gestellte Fragen

Eine Mandelentzündung dauert bei richtiger Behandlung 1 bis 2 Wochen. Hält sie länger als 3 Monate an, spricht man von einer chronischen Mandelentzündung.

Ja, sowohl eine bakterielle als auch eine virale Mandelentzündung sind aufgrund der Übertragung durch Tröpfcheninfektion hochansteckend. Daher ist es dringend angeraten, sich zu Hause auszukurieren und Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden.

Eine Mandelentzündung wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen.

Eine akute Mandelentzündung fühlt sich schmerzhaft an. Sie ist häufig verbunden mit Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und Abgeschlagenheit.

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