Vater und Tochter sitzen an einem Tisch und trinken Tee

29 April 2022

Was hilft gegen Halsschmerzen? 

Oh je, der Hals tut weh ... Halsschmerzen sind meist das erste Symptom einer viralen Erkältung und der Vorbote von Folgebeschwerden wie Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit. Auch wenn eine akute Rachenentzündung (Pharyngitis) im Rahmen eines grippalen Infekts in der Regel nach wenigen Tagen von allein wieder ausheilt, ist sie nicht nur schmerzhaft – sie kann das gesamte Wohlbefinden stark einschränken, vor allem, wenn weitere Symptome wie Halskratzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden hinzukommen.

Glücklicherweise müssen Sie Halsschmerzen nicht einfach so hinnehmen: Hier haben wir für Sie eine Auswahl an Hausmitteln, Medikamenten und Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Halsschmerzen schon von Anfang an lindern und so für einen insgesamt milderen Verlauf des Infekts sorgen können.

Achtung:

Halsschmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts dauern meist drei bis fünf Tage an und werden in der Regel von Schnupfen und Husten begleitet. Länger andauernde Halsschmerzen können aufgrund von bakteriellen Infekten (z. B. einer Rachen- oder Mandelentzündung) Allergien oder Magenbeschwerden (z. B. Sodbrennen oder stiller Reflux) auftreten.

Bitte lassen Sie sehr starke akute oder andauernde Halsschmerzen ärztlich abklären, wenn diese von

  • Fieber
  • erheblichen Schluckbeschwerden
  • Atemnot
  • stark geschwollenen Lymphknoten am Hals
  • stark angeschwollenen Mandeln
  • verfärbter Zunge
  • Hautausschlag
  • Bauchschmerzen/Übelkeit


begleitet werden.

Medikamente, Hausmittel und Tipps bei Halsschmerzen – das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei Halsschmerzen helfen schnell rezeptfreie Medikamente wie Sprays, Lutschpastillen, Gurgellösungen, Kombinationspräparate gegen grippale Infekte und Schmerztabletten.
  • In der Behandlung von Halsschmerzen haben sich natürliche Hausmittel bewährt wie Tees, Halswickel und Inhalationen.
  • Ausreichend Ruhe, eine ausgewogene Ernährung, ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt und die Vermeidung schleimhautreizender Substanzen tragen zu einer schnellen Genesung von viral bedingten Halsschmerzen bei.

Eine Frau verzieht ihr Gesicht, fasst sich an ihren Hals und trinkt Tee

Medikamente gegen Halsschmerzen

Kaum hat die Erkältungssaison begonnen, führt für viele der erste Weg in die Apotheke: Welche rezeptfreien Medikamente helfen bei Halsschmerzen?

Spray

Mit einem Rachenspray, das entzündungshemmende, antiseptische und örtlich schmerzlindernde Inhaltsstoffe vereint, erreichen Sie auch die tieferen Bereiche des Rachens und können schnell bei Kratzen und Brennen im Hals für Linderung sorgen.

Lutschtabletten

Lutschen regt generell die Speichelproduktion an und befeuchtet die Schleimhaut in Mund und Rachen. Lutschtabletten mit einem Wirkstoff wie z. B. Benzydaminhydrochlorid hemmen die Entzündung im Rachenraum, betäuben lokal und wirken desinfizierend. Ihr Anwendungsgebiet: starke Halsschmerzen und zusätzliche Symptome wie Schluckbeschwerden und Mundtrockenheit. Lutschtabletten mit Honig können zudem Heiserkeit lindern.

Gurgellösung

Auch Lösungen zum Spülen und/oder Gurgeln mit einer antiseptischen, schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung bekämpfen die Ursache von Halsschmerzen, indem sie die Krankheitserreger auf der Mundschleimhaut reduzieren.

Schmerzmittel

Bei starken Halsschmerzen, die mit klassischen Erkältungssymptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber einhergehen, können Sie kurzfristig auch auf rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen, ASS und Paracetamol zurückgreifen.

Kombinationspräparate

Wenn nicht nur der Hals schmerzt, sondern der ganze Körper unter den Symptomen eines grippalen Infekts leidet, können Erkältungsmedikamente helfen, die schmerzlindernde, entzündungshemmende, fiebersenkende und abschwellende Wirkstoffe kombinieren.

Homöopathie bei Halsschmerzen

Homöopathisch geschulte Personen empfehlen bei Halsschmerzen die folgenden Mittel in Form von Globuli, homöopathischen Tropfen oder Tabletten:

  • Argentum nitricum
  • Belladonna
  • Hepar sulfuris
  • Lachesis
  • Lycopodium
  • Mercurius solubilis
  • Phytolacca

Vor der Einnahme von homöopathischen Mitteln sollte eine Anamnese durch erfahrene Homöopath:innen erfolgen.

 

Achtung:

Arzneimittel können unerwünschte Nebenwirkungen haben, Allergien auslösen und Wechselwirkungen in Kombination mit anderen Arzneimitteln hervorrufen. Vor allem Schmerzmittel sollten generell nur kurzfristig eingenommen werden und wenn keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen.

Bitte lesen Sie vor der Anwendung auch rezeptfreier Arzneimittel die Packungsbeilage durch und lassen Sie sich bei Unsicherheiten ärztlich oder in Ihrer Apotheke beraten.

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Gegen Halsschmerzen ist nicht nur ein Kraut gewachsen – es gibt viele Möglichkeiten, mit natürlichen Hausmitteln gegen trockene, geschwollene und virengeplagte Schleimhäute vorzugehen. Bewährt bei Halsschmerzen, Halskratzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden haben sich die folgenden Mittel und Maßnahmen:

Auf einem Tablett steht eine Tasse Tee und ein Glas Honig umgeben von Ingwer und Zitrone

Tee gegen Halsschmerzen

Erstes Gebot bei Halsschmerzen: viel trinken, auch wenn das Schlucken schwerfällt. Warme Getränke fördern die Durchblutung des Rachens und helfen dabei, Sekret und Keime auszuspülen. Besonders eignen sich Teemischungen aus Heilpflanzen, die reizlindernd, keimtötend und entzündungshemmend wirken. Tipp: Ein Teelöffel Honig oder ein Spritzer Zitronensaft können die wohltuende Wirkung verstärken.

Achtung:

Achten Sie bei Arzneitees auf die Dosierungshinweise. Einige Tees sollten nur in Maßen (zwei bis drei Tassen pro Tag) eingenommen werden.

Manche Arzneipflanzen, wie z. B. Eibischwurzel, sollten nicht mit weiteren Medikamenten kombiniert werden, da sie deren Aufnahme verlangsamen können.

Manche Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel) sind nicht für Schwangere, Stillende, Allergiker:innen und Kinder unter 5 Jahren geeignet. Bitte informieren Sie sich dazu in Ihrer Apotheke oder holen Sie ärztlichen Rat ein.

Diese Heilkräuter und Wurzelgewächse eignen sich besonders bei Halsschmerzen:

  • Salbei soll antimikrobiell, antiviral und entzündungshemmend wirken. Drei Teelöffel Salbeiblätter mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen. 1 bis 3 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen.
  • Thymian hat schleimlösende, krampflindernde und keimhemmende Eigenschaften. Ein Teelöffel Thymianblätter eine Minute lang in 250 ml Wasser kochen und abseihen. Alternative Zubereitung: Ein Teelöffel Thymianblätter mit 150 ml heißem (nicht kochendem) Wasser aufgießen und 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  • Lindenblüten haben eine schleimlösende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung. Ein Teelöffel Lindenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen.
  • Kamille wirkt entzündungshemmend, reiz- und schmerzlindernd. Zwei Teelöffel Kamillenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 5 bis 10 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen.
  • Eibischwurzel überzieht die Schleimhäute mit einem Schutzfilm. Zwei Teelöffel zerkleinerte Wurzel in einer Tasse mit lauwarmem Wasser ansetzen, zwei Stunden ziehen lassen, dabei immer wieder umrühren, danach abseihen.
  • Ingwer wird eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt: Ein daumengroßes Wurzelstück zerkleinern und zehn Minuten kochen oder mit heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Abseihen oder Ingwerstücke im Sud lassen. Übrigens: Ingwerwurzel sorgt nicht nur im Essen gekocht für Würze, sondern kann auch roh verzehrt werden.
  • Holunderblüten gelten als entzündungshemmend und immunstimulierend. Zwei Teelöffel Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 15 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen.

 

Honig gegen Halsschmerzen

Als beliebte Zutat in Tee, heißer Zitrone oder warmer Milch kann Honig eine wohltuende Wirkung auf Halsschmerzen und Schluckbeschwerden haben. Das „Bienengold“ soll antibakteriell und schleimlösend wirken und die Wundheilung fördern.

Eine Frau sueßt ihren Tee mit Honig waehrend sie auf dem Sofa liegt

Achten Sie darauf, den Honig nicht über 40 º Celsius zu erwärmen, um die gesundheitsfördernden Wirkstoffe zu erhalten. Besser noch ist es, Honig pur zu genießen: Nehmen Sie einen Teelöffel des natürlichen Entzündungskillers in den Mund und lassen Sie ihn langsam im Mund zergehen.

Achtung: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen.

Zwiebeln gegen Halsschmerzen

Ein weiteres populäres Hausmittel bei Halsschmerzen ist die Zwiebel. Sowohl roh, als auch als Tee oder Sirup genossen sollen die ätherischen Öle in Zwiebeln die Schleimhäute beruhigen und so Beschwerden wie Reizhusten, Heiserkeit und Schleimbildung lindern können.

Zwiebeltee: Zwiebel zerkleinern und mit heißem Wasser aufgießen. Ein Teelöffel Honig verfeinert den Geschmack. Zwei bis drei Tassen täglich warm genießen.

Zwiebelsirup: Zwiebel zerkleinern, in ein verschließbares Glas geben und mit Honig vermischen. Die Mischung über Nacht stehen lassen und ab dem nächsten Tag dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen.

Zink gegen Halsschmerzen

Die Einnahme von Zink kann einen grippalen Infekt zwar nicht verhindern, aber bei ersten Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen helfen. So soll eine Gabe von Zink am Anfang einer Erkältung dafür sorgen, dass die Symptome weniger ausgeprägt sind und kürzer andauern. Das lebensnotwendige Spurenelement trägt unter anderem zu einem starken Immunsystem bei und unterstützt die Wundheilung. Zink kommt vor allem in Schalentieren, rotem Fleisch und Vollkorngetreide vor und kann bei einem Mangel durch ein Vitaminpräparat ersetzt werden.

Gurgeln bei Halsschmerzen

Neben den als rezeptfreie Arzneimittel erhältlichen Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen können selbst zubereitete Rachenspülungen die Schleimhaut in Mund und Rachen beruhigen und befeuchten, Keime ausspülen und Halsschmerzen reduzieren.

Achtung: Gurgellösung nicht schlucken.
Diese Gurgellösungen lassen sich einfach zu Hause herstellen:

  • Salzwasser wirkt desinfizierend, antibakteriell, abschwellend und schmerzlindernd. Einen Teelöffel Kochsalz in 250 ml lauwarmem Wasser auflösen, mehrmals am Tag anwenden.
  • Kamillentee hat einen entzündungshemmenden, reiz- und schmerzlindernden Effekt. Zwei Teelöffel Kamillenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, 30 Minuten bedeckt ziehen lassen, dreimal täglich anwenden.
  • Salbeitee werden antimikrobielle, antivirale und entzündungshemmende Qualitäten zugeschrieben. Drei Gramm Salbeiblätter mit 150 ml kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen, danach abseihen.
  • Ingwertee hat eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung. Ein daumengroßes Stück Wurzel zerkleinern und mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen, 30 Minuten bedeckt ziehen lassen, dreimal täglich anwenden.
  • Apfelessig hat antiseptische und abschwellende Eigenschaften. Zwei Teelöffel Apfelessig mit 100 ml warmem Wasser verdünnen, dreimal täglich anwenden. Tipp: Kann auch mit 2 Tropfen Teebaumöl kombiniert werden.
  • Leinsamen-Wasser lindert Reizungen der Schleimhäute. Leinsamen für eine halbe Stunde in lauwarmem Wasser einweichen, dann filtern, dreimal täglich anwenden.
  • Aloe-Vera-Saft bekämpft Entzündungen im Rachen- und Mundraum. Mit dem Direktsaft mehrmals am Tag gurgeln.
  • Sonnenblumen- oder Olivenöl soll sich nach der traditionellen ayurvedischen Lehre reizlindernd und antibakteriell auf die Mundschleimhaut auswirken. Für das sogenannte Ölziehen einen Esslöffel Öl in den Mund nehmen und 10 Minuten gurgeln und durch die Zähne ziehen. Mehrmals am Tag anwenden (auch prophylaktisch).

Lutschen bei Halsschmerzen

Neben den als rezeptfreie Arzneimittel erhältlichen Halstabletten können auch Kräuterbonbons und Lutschpastillen mit Extrakten aus Isländisch Moos, Salbei, Holunderblüten oder Spitzwegerich bei Halsschmerzen helfen. Diese bilden beim Lutschen eine schützende Schicht auf den Schleimhäuten und wirken so beruhigend. Darüber hinaus fördert Lutschen die Speichelbildung, was die Schleimhäute vor dem Austrocknen bewahrt.

Tipp: Wer es gerne ganz natürlich mag, kann Quittenkerne lutschen, die eine ähnlich halsfreundliche Wirkung wie Lutschtabletten haben.

Wärme gegen Halsschmerzen

Ob warmes Bad, Wärmflasche oder ein frisch aufgebrühter Tee – bei Erkältungssymptomen wird Wärme von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Und das zu Recht: Wärmeanwendungen fördern die Durchblutung und können die Immunabwehr stärken.

Ein entspannendes Vollbad mit ätherischen Zusätzen wie Eukalyptus-, Thymian- oder Salbeiöl, ein heißes Fußbad, schweißtreibende Heilpflanzentees (z. B. Lindenblütentee), Wärmflasche oder Heizdecke erhöhen kurzzeitig die Körpertemperatur: Ähnlich wie das echte Fieber soll das „künstliche Fieber“ die Immunantwort des Körpers unterstützen, indem es Stoffwechselprozesse ankurbelt und Viren schwächt.

Achtung: Sie haben Fieber? Dann verzichten Sie besser auf ein warmes Bad, um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten.

Halswickel gegen Halsschmerzen

Warme oder kühle Halswickel gelten als sanftes, unkompliziertes Hausmittel bei schmerzenden Halsbeschwerden. Sie können mehrmals täglich angewendet werden.


Warme Halswickel

Wärmende – nicht heiße! – Halswickel fördern die lokale Durchblutung und werden von vielen Menschen als wohltuend empfunden. Zur Wahl stehen Varianten wie Kartoffelwickel, Zwiebelwickel, Teewickel oder Leinsamenwickel.

Eine Frau sitzt im Bett und fasst sich an ihren Hals waehrend sie hustet

Kalte Halswickel

Kühlenden Wickeln wird bei Halsschmerzen eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und anregende Wirkung nachgesagt. Auch hier gilt: Bitte schießen Sie nicht über das Ziel hinaus. Die Wickel sollten angenehm kühl, aber nicht eiskalt sein. Gern angewendet werden hier z. B. Quarkwickel, Heilerdewickel oder Prießnitz-Halswickel.

Ausführliche Informationen zur Wickelwirkung und den unterschiedlichen „Rezepten“ finden Sie in unserem Schwerpunktartikel zu Halswickeln bei Halsschmerzen.


Inhalieren bei Halsschmerzen

Beim Inhalieren werden die Schleimhäute befeuchtet, der Schleim wird gelöst und die Durchblutung in Rachen und Nase gefördert. So funktioniert das heimische Dampfbad: Verwenden Sie ein spezielles Inhalationsgerät oder nehmen Sie einfach eine große Schüssel und füllen diese mit kochendem Wasser. Atmen Sie dann den Wasserdampf für 10 bis 20 Minuten ein. Ein Handtuch über dem Kopf hilft dabei, den Dampf konzentriert einzuatmen.

Ein Mann inhaliert

Für einen intensiveren Effekt können Sie dem heißen Wasser Zusätze hinzufügen, wie beispielsweise:

  • Kochsalz
  • Heilpflanzen wie Kamillenblüten, Thymian oder Salbei
  • ätherische Öle wie Eukalyptus (Achtung: nicht für Allergiker:innen, Asthmatiker:innen und Kinder unter 3 Jahren geeignet).

 

Tipp: Halten Sie beim Inhalieren die Augen geschlossen, um Augenreizungen auszuschließen.

Was hilft sonst noch gegen Halsschmerzen?

Viel trinken

Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sollten es schon sein, wenn Sie Halsschmerzen auskurieren möchten (vorausgesetzt, es spricht gesundheitlich nichts dagegen). Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, damit die gereizten Schleimhäute gut befeuchtet werden und sich regenerieren können. Am besten eignen sich dafür lauwarmes Wasser (pur oder mit einem Schuss Zitrone), Kräutertee oder verdünnte Fruchtsäfte.

Auch gegen eine warme Milch mit Honig ist, außer bei entsprechenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten, nichts einzuwenden. Während eines grippalen Infekts wird Milch von vielen gerne vermieden, weil sie angeblich schleimbildend wirken soll. Diese Theorie ist inzwischen zwar wissenschaftlich widerlegt, aber wenn Sie keine Lust auf Milchprodukte haben sollten, hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie sie einfach weg.

Eine Frau liegt im Bett und haelt eine Tasse Tee in ihrer rechten Hand

Sie bevorzugen kalte Getränke bei Halsschmerzen? Kälte wirkt abschwellend und betäubend, und kann so unter Umständen starke Halsschmerzen lindern. Aus diesem Grund werden bei Wunden im Hals, wie beispielsweise nach einer Mandeloperation, Eiscreme und kalte Getränke sogar empfohlen. Generell gilt: Ob warm oder kalt – Sie entscheiden, was Ihnen besser tut. Achten Sie aber darauf, keine zu heißen Flüssigkeiten zu sich zu nehmen, um die Schleimhäute nicht zu verletzen.

Gesund essen

Die Hühnersuppe vereint Eigenschaften, die bei Halsschmerzen förderlich sind: Sie wärmt von innen, führt dem Körper wichtige Flüssigkeit zu, schont dank ihrer überwiegend flüssigen Konsistenz die gereizten Mundschleimhäute, und enthält viele wertvolle Mineralstoffe wie Zink und Eisen sowie das Eiweiß Cystein, das sich positiv auf entzündete Schleimhäute auswirken soll.

Eine Schuessel Suppe

Übrigens: Eine Hühnersuppe aus der Dose oder Tüte zeigt nicht die gleiche Wirkung bei Halsschmerzen. Kochen Sie die Suppe lieber selbst und fügen Sie nach Belieben noch etwas frischen Ingwer und Knoblauch dazu für einen extra gesundheitsfördernden Effekt.

Sie leben vegetarisch? Dann snacken Sie bei Halsschmerzen Ananasstücke: Die tropische Vitaminbombe enthält das Enzym Bromelain, das eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung hat.

Auch hiesige Früchte können Halsschmerzen versüßen: Das in Äpfeln enthaltene Pektin (ein pflanzliches Polysaccharid) wirkt ebenfalls entzündungshemmend. Ein leckeres Rezept bei Heiserkeit: Bestreichen Sie ungeschälte Apfelstücke mit Honig und backen Sie diese für 10 bis 15 Minuten im Ofen.

Ihnen fehlt der Appetit während einer Erkältung? Selbstgemixte Smoothies aus frischen Früchten, Gemüse, Kräutern, probiotischem Joghurt und einem Teelöffel Leinöl löschen den Durst und versorgen den Körper mit wertvollen Nährstoffen.

Ausruhen

Bei Halsschmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts reagiert der Körper oft mit Müdigkeit. Geben Sie dem Drang nach Ruhe nach und gönnen Sie sich eine Auszeit, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Eine Frau liegt im Bett und ruht sich aus

Achten Sie außerdem auf ausreichend Schlaf. Die Erkältungssymptome erschweren das Ein- oder Durchschlafen? Abschwellende Nasensprays, ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer und Gurgeln vor dem Einschlafen können Abhilfe schaffen. Bei Einschlafproblemen helfen beruhigende Pflanzentees mit Baldrian, Hopfen, Lavendel oder Melisse.

Verzichten Sie auch bei leichten Infekten auf physisch anstrengende Aktivitäten wie Sport oder schwere körperliche Arbeit. Bei Halsbeschwerden wie Heiserkeit ist es zudem angebracht, die Stimme zu schonen. Lautes Singen, Schreien und Flüstern sollten jetzt vermieden werden, um die Stimmbänder und den Kehlkopf nicht übermäßig zu beanspruchen.

Immunsystem stärken

Grundsätzlich hilft ein gesundheitsorientierter Lebensstil, um Hals- und Rachenentzündungen und anderen Erkältungssymptomen vorzubeugen. Damit schaffen Sie sich auch in den nasskalten Monaten eine gute Basis, um gesund zu bleiben:

  • eine ausgewogene Ernährung, die reich ist an essenziellen Nährstoffen
  • regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
  • Sauna
  • Wechselduschen
  • ausreichend Schlaf
  • Verzicht auf immunschwächende Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Zucker

 

Eine Erkältung hat Sie schon erwischt? Eine kurzfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten ändert daran zwar nichts mehr, aber gesundheitsfördernde Maßnahmen können dazu beitragen, dass die Halsschmerzen schneller abklingen.

Eine Frau oeffnet ein Fenster

Vorbeugend und während eines Infekts können Nahrungsergänzungsmittel, die spezielle Vitamine und Mineralstoffe enthalten, zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen.

Luft befeuchten

In den Wintermonaten kämpfen unsere Schleimhäute doppelt gegen Feuchtigkeitsverlust. Einerseits kann die Luft bei tiefen Temperaturen weniger Wasser aufnehmen, als wenn es wärmer ist, und ist deshalb im Winter trockener. Andererseits trocknet die Heizungsluft unsere Schleimhäute zusätzlich aus und macht sie anfälliger für Infekte wie Halsentzündungen und Husten. Gegen trockene Winterluft draußen können wir nicht viel machen. Die Luft in Räumen jedoch lässt sich befeuchten. Wenn kein elektrischer Luftbefeuchter zur Verfügung steht, reichen auch eine Schale Wasser auf dem oder ein Wasserbehältnis am Heizkörper.

Achtung: Luftbefeuchter, vor allem Verdunster und Zerstäuber sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sich keine Keime ansiedeln und verbreiten können.

Zusätzlich sollten Sie Räume regelmäßig stoßlüften (d. h. mehrere Fenster kurz öffnen) und die Heizung nicht zu hoch drehen. Eine ideale Raumtemperatur liegt tagsüber bei ca. 21 ºCelsius, im Schlafzimmer bei ca. 18 ºCelsius.

Übrigens: Offene Kamine sorgen für sehr trockene Luft und, wenn der Abzug nicht gut funktioniert, für eine erhöhte Feinstaubbelastung. Damit sind sie nicht empfehlenswert bei akuten Halsschmerzen und chronischen Beschwerden der Atemwege. Gut für die Luftfeuchtigkeit in Räumen sind hingegen Zimmerpflanzen, die regelmäßig gegossen werden.

Schleimhautreizung meiden

Neben zu trockener Luft sollten Sie bei Halsschmerzen, Heiserkeit und Reizhusten Substanzen vermeiden, die die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum zusätzlich reizen können.

Dazu gehören:

  • Zigaretten
  • Alkohol
  • Scharfe Reinigungs- und Lösungsmittel
  • Scharfe Speisen
  • (Kamin-)Rauch

Häufig gestellte Fragen

Folgende Gurgellösungen können Halsschmerzen lindern:

Als rezeptfreie Arzneimittel erhältliche Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen, wie z. B.

  • Tantum Verde Lösung
  • Salzwasser
  • Kamillentee
  • Salbeitee
  • Ingwertee
  • Apfelessig
  • Leinsamen-Wasser
  • Aloe-Vera-Saft
  • Sonnenblumen-/Olivenöl

Kälte wirkt abschwellend und betäubend, und kann unter Umständen starke Halsschmerzen lindern. Vor allem bei Wunden im Hals, wie beispielsweise nach einer Mandeloperation, wird der Genuss von Eiscreme empfohlen.

Gegen Halsschmerzen können wärmende und kühlende Halswickel helfen.
Wärmende Halswickel, wie

  • Kartoffelwickel
  • Zwiebelwickel
  • Leinsamenwickel
  • Teewickel

aktivieren die Durchblutung und den Stoffwechsel in den Schleimhäuten.

Kühlende Halswickel wie

  • Quarkwickel
  • Prießnitz-Halswickel
  • Heilerdewickel

wirken entzündungshemmend und anregend.

Die meisten Halsentzündungen sind viral bedingt und klingen meist innerhalb von drei bis fünf Tagen ab. Antibiotika sind nur bei einer bakteriellen Infektion mit beispielsweise Gruppe-A-Streptokokken angezeigt.

Bei langanhaltenden oder sehr starken Halsschmerzen, die mit Fieber, stark geschwollenen Lymphknoten am Hals oder erheblichen Schluckbeschwerden begleitet werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In diesen Fällen ist unter Umständen eine Antibiotika-Therapie erforderlich.

Gegen Halsschmerzen hat sich eine Reihe von Heilpflanzentees bewährt.

Dazu zählen:

  • Salbei
  • Thymian
  • Lindenblüten
  • Kamille
  • Eibischwurzel
  • Ingwer
  • Holunderblüten


Diese Heilpflanzen sind nicht für alle Menschen gleichermaßen verträglich. Bitte beachten Sie die entsprechenden Anwendungshinweise und lassen Sie sich ärztlich oder in Ihrer Apotheke beraten.

Bei sehr starken Halsschmerzen oder Beschwerden, die länger als 7 Tage anhalten sowie bei Fieber, erheblichen Schluckbeschwerden, Atemnot, stark geschwollenen Lymphknoten am Hals, stark angeschwollenen Mandeln, verfärbter Zunge, Hautausschlag sowie Bauchschmerzen/Übelkeit sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Bei erkältungsbedingten Halsschmerzen bevorzugen viele Betroffene warme Getränke, die die Durchblutung des Rachens fördern und von innen wärmen. Andere ziehen kühlende Getränke vor, die bei Halsschmerzen leicht betäubend und insgesamt anregend wirken. Kühle, kohlensäurehaltige Getränke werden häufig als durstlöschender wahrgenommen. Nach einer Mandeloperation wird zu kühlenden Maßnahmen geraten.

Bei erkältungsbedingten Halsschmerzen empfinden die meisten Betroffenen wärmende Halswickel oder einen Schal angenehmer als kühlende Wickel. Wärme fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel in den Schleimhäuten. Kühlende Halswickel wirken eher entzündungshemmend und schmerzlindernd, was bei sehr starken Halsschmerzen von manchen als wohltuender wahrgenommen wird. Nach einer Mandeloperation wird zu kühlenden Maßnahmen geraten.

Gegen viral bedingte Halsschmerzen helfen rezeptfreie Arzneimittel wie z. B. Rachensprays, Lösungen zum Gurgeln und/oder Spülen und Lutschtabletten mit antiseptischen, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, Kombinationspräparate gegen Erkältungen sowie Schmerzmittel wie Ibuprofen, ASS oder Paracetamol. Bei bakteriellen Racheninfektionen muss nach ärztlicher Abklärung unter Umständen eine Antibiotika-Therapie erfolgen.

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